Hintergründe von Betragserhöhungen in der Immobilienversicherung
Warum wird meine Wohngebäudeversicherung teurer?
Vereinfacht gesagt, sichert eine Wohngebäude-Versicherung den heutigen Wert deiner Immobilie in dem vereinbarten Umfang (Versicherungsleistungen, Versicherungssumme etc.) gegen zahlreiche Gefahren ab. Dabei ist in aller Regel nicht der Zeitwert versichert - also der Restwert zum Zeitpunkt des Schadens, sondern üblicherweise der gleitende Neuwert - also der Betrag, der im Schadenfall erforderlich ist, um deine Immobilie gleichartig nach den heute geltenden Vorschriften in neuwertigem Zustand wiederherzustellen. Dies schließt in aller Regel auch Architekten-, Planungs-, Konstruktionsaufwand sowie etwaige Hotelkosten für die Dauer der Baumaßnahmen ein. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer gleitenden Neuwertversicherung. Hier ein Beispiel: Der gleichwertige Wiederaufbau eines versicherten Wohngebäudes, dessen Errichtung im Jahr 1980 200.000 D-Mark gekostet hat, verursacht infolge der Inflation und der heute geltenden Bauvorgaben 300.000 Euro. In diesem Fall sichert die Wohngebäudeversicherung bei ausreichender Versicherungssumme prinzipiell die deutlich höheren gegenwärtigen Wiederherstellungskosten ab. Steigerungen der Wiederherstellungskosten im Zeitablauf spielgeln sich daher auch in gelegentlich steigenden Prämien wider. Dafür haben Versicherungsnehmer im Schadenfall auch Anspruch auf Neuwertentschädigung. Versicherer kalkulieren daher bei steigenden Kosten, ob und inwieweit die Beiträge angehoben werden müssen um die Leistungsausgaben zu refinanzieren. Nach dieser Systematik können sich auch für weitere Versicherungssparten Beitragserhöhungen ergeben - beispielsweise für die Hausratversicherung.