Viele Referendare entscheiden sich für eine private Krankenversicherung, weil sie während des Referendariats als Beamte auf Widerruf Anspruch auf Beihilfe haben. Die private Krankenversicherung ist in dieser Phase finanziell oft günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung und bietet zudem bessere Leistungen. Ein wesentlicher Grund für die Entscheidung zur privaten Krankenversicherung ist die Beihilfe durch den Dienstherrn. Verbeamtete Referendare erhalten vom Staat eine Beihilfe, die einen Großteil ihrer Krankheitskosten abdeckt, je nach Bundesland meist zwischen 50 und 70 Prozent. Die verbleibenden Kosten müssen sie selbst tragen, was in der privaten Krankenversicherung durch einen beihilfekonformen Tarif deutlich günstiger ausfällt als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Ein weiterer entscheidender Vorteil sind die deutlich geringeren Beiträge. In der gesetzlichen Krankenversicherung berechnet sich der Beitrag nach dem Einkommen, während die private Krankenversicherung spezielle Anwärtertarife anbietet. Referendare zahlen in der gesetzlichen Krankenversicherung oft hohe Mindestbeiträge, da sie nicht automatisch pflichtversichert sind, diese liegen im Jahr 2024 bei etwa 200 bis 400 Euro monatlich. In der privaten Krankenversicherung profitieren sie hingegen von vergünstigten Anwärtertarifen und zahlen oft nur 50 bis 80 Euro im Monat, da die Beihilfe einen Großteil der Kosten übernimmt. Nach dem Referendariat steigen die Beiträge in der privaten Krankenversicherung je nach Beihilfeanspruch, liegen aber häufig immer noch unter den Höchstbeiträgen der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch die medizinische Versorgung ist in der privaten Krankenversicherung meist besser. Versicherte genießen in der Regel kürzere Wartezeiten und bevorzugte Termine bei Fachärzten, können frei den Arzt und das Krankenhaus wählen, was beispielsweise Chefarztbehandlung oder ein Einzelzimmer ermöglicht, und erhalten höhere Erstattungssätze für Zahnersatz, Sehhilfen oder alternative Heilmethoden. Gerade für junge Beamte, die langfristig Wert auf eine hochwertige Absicherung legen, ist das ein großer Vorteil. Da Referendare als Beamte nicht in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen müssen, besteht keine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die private Krankenversicherung ist daher eine bewusste Entscheidung für mehr Leistung bei häufig niedrigeren Kosten und bietet darüber hinaus mehr Flexibilität. Ein früher Einstieg in die private Krankenversicherung kann zudem langfristige Vorteile mit sich bringen. Dazu gehören günstigere Beiträge im Alter durch Altersrückstellungen, das Entfallen von Pflichtbeiträgen auf die Pension, wie sie in der gesetzlichen Krankenversicherung anfallen würden, und eine verlässliche Planbarkeit, da sich einmal gewählte Tarife nur unter bestimmten Bedingungen ändern lassen. Zusammengefasst entscheiden sich die meisten Referendare für die private Krankenversicherung, weil sie durch die Beihilfe erhebliche finanzielle Vorteile haben, bessere Leistungen erhalten und langfristig mit stabilen Beiträgen rechnen können.